Neben Chillen und Party machen geht auch Sightseeing in Malgrat de Mar ziemlich gut. In der Altstadt im Osten des Ortes sind zahlreiche historische Bauwerke erhalten geblieben, die viel über die Geschichte der Stadtund ihrer Bewohner erzählen. Markant sind zum Beispiel der „Torre del Castell“ und die Pfarrkirche Sant Nicolau. Die meisten Sehenswürdigkeiten stehen in diesem Viertel recht nah beieinander, sodass sich eine kurze Sightseeingtour hierher auf jeden Fall lohnt.
Torre del Castell
Der “Torre del Castell” ist das älteste noch erhaltene Bauwerke in Malgrat de Mar. Das genaue Alter ist unklar, doch es wurde bereits in Dokumenten aus dem Jahr 1382 erwähnt.
Errichtet wurde der Turm zu Überwachungs- und Verteidigungszwecken, möglicherweise als Teil einer größeren Festung. Zur benachbarten Burg von Palafolls soll eine Verbindung bestanden haben. Womöglich steht der Turm auch in Zusammenhang mit der offiziellen Stadtgründung von Malgrat de Mar 1373.
Im Spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939) wurde die Anlage umgebaut und diente militärischen Zwecken. 2002 wurden der Turm und der Park um ihn herum umfangreich saniert. Dank seiner erhabenen Lage habt ihr von dort oben einen tollen Blick über die Stadt.
Pfarrkirche Sant Nicolau
Eines der markantesten Bauwerke von Malgrat de Mar ist die Pfarrkirche Sant Nicolau, auch bekannt als „Kathedrale der Küste“. Sie steht mitten in der Altstadt in unmittelbarer Nähe zur Bibliothek „La Cooperativa“.
Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde 1761 begonnen. An ihrer Stelle stand bereits seit 1559 eine Kirche, die wiederum auf den Resten einer alten Kapelle errichtet worden war.
Sant Nicolau hat ein Mittel- und zwei Seitenschiffe. Die neoklassische Fassade schließt mit einer wellenförmigen Bekrönung ab. Links davon erhebt sich der massive, achteckige Glockenturm. Er wurde nicht vollendet und verfügt über keine Turmspitze.
Das Rathaus von Malgrat de Mar
Das Rathaus von Malgrat de Mar steht ebenfalls mitten in der Altstadt in der Nähe der Bibliothek „La Cooperativa“ und des Fischmarktes. Es wurde am 15. August 1913 eröffnet, seitdem allerdings öfter umgestaltet. Vor allem der Innenbereich ist komplett umgebaut worden. Die markante Fassade mit ihrem Balkon und der grünen Zierkeramik ist erhalten geblieben.
Die „neue Schule“ von Malgrat
Die neue Schule steht in der Altstadt von Malgrat de Mar in der Nähe des Bahnhofs. Sie wurde 1927 eröffnetund später während der Zeit des Franco-Regimes in „Nationale Schule“ umbenannt. Die Teilung der Lehranstalt in verschiedene Bereiche für Mädchen und Jungen wurde erst 1964 aufgehoben. Die neue Schule besteht aus mehreren Gebäudeteilen. Bei der Gestaltung hatte sich Architekt Juli M. Fossas Martinez sowohl an der Moderne als auch am Klassizismus orientiert. Die separaten Wohnhäuser der Lehrer sind ebenfalls noch erhalten. In ihnen ist heute unter anderem das Sozialamt untergebracht.
Das alte Krankenhaus und die Kapelle
Auch wenn es das „alte“ Krankenhaus genannt wird, werden in ihm auch heute noch Patienten versorgt. Seit 1982 sitzt hier die therapeutische Gemeinschaft. Vorher, von 1892 bis 1970, taten die Nonnen des Klosters Sant Josep aus Girona hier ihren Dienst. In der Kapelle finden heutzutage Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Sie ist in gotischem Stil errichtet worden und besteht aus einem Kirchenschiff mit Apsis und Kreuzgewölbe. Auf zwei Scheitelsteinen sind Heiligenfiguren von Sant Cosme und Sant Damià dargestellt, die zu Lebzeiten als Ärzte praktiziert haben.
Villa „Ca l’Arnau“
Ein bemerkenswertes Gebäude in Malgrat de Mar ist die Villa “Ca L’Arnau”. Sie steht mitten in der Altstadt in der Nähe des „Torre del Castell“. Der Grundriss ist zwar rechteckig, der Aufbau jedoch mehrteilig, vor allem das Dach.
Hervorzuheben sind viele kurvenförmige Elemente, senkrecht verlaufene Reliefs und weiteres Zierwerk mit Pflanzenmotiven. Trotz seines frühen Baujahres ist das Gebäude sehr modern gestaltet. Es wurde 1914 als Wohnhaus geplant und errichtet.
Seit 1998 befindet es sich im Besitz der Stadt, die dort zunächst ihre Musikschule und anschließend ihre Kulturabteilung unterbrachte.
Stammhaus der Clapers/Bibliothek “La Cooperativa”
Die Bibliothek der Stadt Malgrat de Mar ist in einem Gebäude untergebracht, das im 16. Jahrhundert als Wohnhaus der adligen Familie Clapers errichtet wurde. Im 18. Jahrhundert kaufte es die Familie Mercader aus Barcelona. 1886 zog hier der Kulturverein von Malgrat de Mar ein.
1926 folgte eine umfangreiche Instandsetzung durch die Arbeitergenossenschaft „La Magratense“, die aus dem Gebäude ein Kulturzentrum mit Café, Tanzsaal, Bibliothek und Lesesaal machte. Nach dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges 1939 diente es nur noch als Laden. Die Stadt kaufte es 1991, ließ es renovieren und eröffnete dort im Jahr 2000 die Bibliothek „La Cooperativa“.
Der frühneuzeitliche Charakter des Gebäudes ist über all die Jahrhunderte erhalten geblieben, vor allem durch die Verteidigungstürmchen an den Ecken und das Adelswappen über dem Eingang.
Alter Fischmarkt
Der Fischmarkt wurde Ende des 19. Jahrhunderts zunächst als offene Passage geplant und eröffnet. Das Ziel war es, die Händler an festen Plätzen nach Waren geordnet ihre Stände aufbauen zu lassen. Die Märkte waren bis dahin eine eher unorganisierte Angelegenheit. Erst 1926 wurde der Markt überdacht. Bis 1991 spielte sich hier der Handel mit Fisch, Fleisch und Gemüse ab, bis der Markt in die städtische Markthalle verlegt wurde. Die Steinstützen, an denen früher die Fische aufgehängt wurden, sind noch heute erhalten.
Villa der Witwe von Can Sala
Zu den schönsten Gebäuden in Malgrat de Mar gehört sicherlich die „Villa der Witwe von Can Sala“. Auffällig sind die reich verzierte Fassade mit Stuck und Keramik sowie der achteckige Turm mit rundem Dach. Das Gebäude wurde 1909 als Wohnhaus errichtet und wechselte in den darauffolgenden Jahrzehnten mehrmals den Besitzer. Seit 1982 gehört es zum Kulturerbe der Stadt. Die Stadtverwaltung kaufte es schließlich im Jahr 2007 und renovierte es gründlich. Heute ist hier das Finanzamt der Region Barcelona untergebracht.
La Pilona
Die Steinplattform „La Pilona“ ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als in Malgrat de Mar noch Eisenerz gefördert und verschifft wurde. Mit einer 1,5 Kilometer langen Seilbahn wurde das Erz damals aus den Bergen ans Meer transportiert. „La Pilona“, ca. 450 Meter vom Strand entfernt, bildete den Endpunkt.
Auf dem Steinfundament war eine Metallkonstruktion angebracht, an der Schiffe vor Anker gingen und direkt über die Seilbahn beladen wurden. Der Betrieb startete 1911, wurde 1914 mit Beginn des Ersten Weltkrieges jedoch wieder eingestellt.
Park Francesc Macià
Der Park Francesc Macià ist eine große, moderne Parkanlage im Norden von Malgrat de Mar. Er ist 2007 eröffnet worden und bietet viele Möglichkeiten zum Chillen oder Spaß haben. Cool ist zum Beispiel der Skatepark mit Rampen und Geländern, aber auch Volleyball, Fußball, Basketball, Tischtennis und Badminton könnt ihr hier spielen.
Im Amphitheater finden regelmäßig Aufführungen statt. Außerdem sind ein Aussichtsturm, ein Kinderspielplatz und ein Märchenland vorhanden. Im Sommer hat der Park von 9 bis 23 Uhr geöffnet.